Die ORD-Fachstelle setzt seitens der Akademien der Wissenschaften Schweiz den Nationalen Schweizer Aktionsplan für Open Research Data (ORD) um und dient als Ansprechpartner für Open Science Themen. Über uns

Preisgewinner:innen Nationaler ORD Preis

Seit 2023 vergeben die Akademien der Wissenschaften Schweiz den Nationalen Preis für Open Research Data (ORD-Preis). Dieser Preis soll Forschende für innovative Praktiken im Bereich Open Research Data (ORD) auszeichnen und verfolgt das Ziel, den Wandel zu offenen Forschungspraktiken voranzutreiben. Offene Forschungsdaten fördern die Transparenz, die Reproduzierbarkeit und die Zusammenarbeit in der wissenschaftlichen Gemeinschaft und erlauben der Gesellschaft, von wissenschaftlichen Erkenntnissen zu profitieren.

Preisgewinner:innen des Nationalen ORD-Preises

Michael Baudis (ORD Preis-Jury), Yves Flückiger (Präsident a+), James Runnalls (EAWAG) und Marianne Bonvin (Geschäftsführerin a+)

«Alplakes»

Prof. Dr. Katerina Mitrokotsa, Chair of Cybersecurity, School of Computer Science der Universität St. Gallen, Yves Flückiger (Präsident a+), Agatha Brandão Messer, Daniel Girsberger und Marianne Bonvin (Geschäftsführerin a+)

«Choice of Law Dataverse (CoLD)»

Gender Kuchendiagramm der Eingaben für den Nationalen ORD-Preis 2025: 58.7% männliche und 41.3% weibliche Forscherinnen haben sich mit einem Projekt beworben.

Kuchendiagramm der Positionen der Forschenden, die ein Projekt für den Nationalen ORD-Preis eingereicht haben.

Kuchendiagramm zu den Forschungsbereichen der Anmeldungen für den Nationalen ORD-Preis 2025.

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«Alplakes- Monitoring and forecasting European alpine lakes»

Geleitet von James Runnalls an der Eawag, dem Wasserforschungsinstitut des ETH-Bereichs. Das Forschungsprojekt Alplakes hat zum Ziel, das Verständnis über Seen im europäischen Alpenraum zu verbessern, indem Messdaten, hydrodynamische Modelle und Fernerkundungsprodukte in einer frei zugänglichen Plattform zusammengeführt werden. Damit sollen Grundlagen geschaffen werden, die Erforschung und Beobachtung von Seen entscheidend voranzutreiben, indem eine offene Datenplattform für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Wasserfachleute geschaffen wird. Als frei zugängliche Webanwendung eröffnet sie auch einer breiteren Öffentlichkeit den Zugang und demonstriert, wie sich Modellierung, Erdbeobachtung und offene Forschungsdatenpraktiken wirkungsvoll kombinieren lassen, um komplexe Aufgaben der Umweltüberwachung transparent und kooperativ zu bewältigen.

«Choice of Law Dataverse (CoLD)»

«CoLD» ist ein Projekt der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Luzern. Über eine digitale Plattform wird internationales Privatrecht mit modernster Technologie verknüpft, um ein frei zugängliches Datenarchiv zur Rechtswahl zur Verfügung zu stellen. Daniel Girsberger (Projektverantwortlicher) und Agatha Brandão de Oliveira (Mitarbeiterin) fördern über das Projekt transparente und offen zugängliche Informationen zur Rechtswahl. Mit der Methodik der vergleichenden Rechtswissenschaften werden nationale Vorschriften und Gerichtsentscheidungen systematisch organisiert und in einem kollaborativen Prozess verfügbar gemacht. Damit können sich Studierende, Forschende sowie Rechtspraktizierende effizienter im internationalen Privatrecht orientieren.

Alle Finalisten für den Nationalen ORD-Preis 2025 waren:

  1. Self-organized Art Initiatives in Switzerland, Lucerne School of Design, Film and Art (Humanities and Social Sciences)

  2. HCM Portal: A FAIR federated repository framework for biomedical data derived from Home-Cage Monitoring, University of Geneva (Biology and Medical Sciences)

  3. Taming the BEAST, ETH Zurich (Biology and Medical Sciences)

  4. Community-driven visual proteomics with large-scale cryo-electron tomography of Chlamydomonas reinhardtii, University of Basel (Biology and Medical Sciences)

  5. A multilab investigation into the N2pc as an indicator of attentional selectivity: Direct replication of Eimer (1996), University of Geneva (Humanities and Social Sciences)

  6. Choice of Law Dataverse, University of Lucerne (Humanities and Social Sciences)

  7. Alplakes: Monitoring and forecasting European alpine lakes, EAWAG (Mathematics, Natural, and Engineering Sciences)

  8. TISP: A Manylabs Study Public Perceptions of Science, Science Communication, and Climate Change Attitudes in 68 Countries, University of Zurich (Humanities and Social Sciences)

  9. Dodis: Diplomatic Documents of Switzerland, Swiss Academy of Humanities and Social Sciences (Humanities and Social Sciences)

Von links: Yves Flückiger (Präsident a+), Emma Hodcroft (Swiss TPH), Dr. Chaoran Chen (ETHZ), Tanja Stadler (ETHZ), Richard Neher (Universität Basel), Alexander Taepper (ETHZ), Andrea Martani (ORD Jury Member), Marianne Bonvin

Pathoplexus

Von links: Yves Flückiger (Präsident a+), Anna Daudrich (ZHAW), Elena Šimukovič (ZHAW), Peter Klaver (ORD Jury Member) und Marianne Bonvin (Geschäftsführerin a+)

«ROADS: Reusing Openly Accessible research Data for Student theses»

Von links: Yves Flückiger (Präsident a+), Elizabeth (Liz) Tilley (ETHZ), Colin Walder (ETHZ), Jean-Paul Calbimonte (ORD Jury Member), Marianne Bonvin (Geschäftsführerin a+)

«openwashdata: Open WASH data by building Community and Data»

Von links: Yves Flückiger (President a+), Charlotte (Charlie) Weil (EPFL), Son Pham-Ba (EPFL), Marianne Bonvin (Geschäftsführerin a+), Iolanda Pensa (ORD Jury Member)

«ENAC-IT4Research»

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«Pathoplexus»

Geleitet vom gleichnamigen Verein mit Sitz in Basel, ist «Pathoplexus» eine neuartige Genomsequenzierungsdatenbank für Viren, die für die öffentliche Gesundheit von Bedeutung sind. Im Vergleich zu bereits bestehenden Datenbanken ermöglicht Pathoplexus den Zugang für alle und gewährleistet durch eine hochmoderne Datenbankinfrastruktur, das Daten sowohl auf interaktive als auch programmierbare Weise untersucht und heruntergeladen werden können. Loculus unterstützt als Open-Source-Softwarepaket den technischen Betrieb von Pathoplexus und bietet den Nutzern die Möglichkeit eine eigene Datenbank zu erstellen. Getragen wird das Projekt von einer Mitgliedergruppe aus zehn Ländern in fünf Kontinenten. Beteiligt sind Forschende vom Schweizer Tropen- und Public-Health-Institut in Basel (Prof. Dr. Emma Hodcroft), von der ETH Zürich (Dr. Chaoran Chen, Prof. Dr. Tanja Stadler) und der Universität Basel (Prof. Dr. Richard Neher, Cornelius Roemer).

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«ROADS: Reusing Openly Accessible research Data for Student theses»

Unter der Leitung von Dr. Anna Daudrich (ZHAW) konzentriert sich die Projektidee von ROADS auf das R (reusable) der FAIR-Prinzipien und untersucht, ob öffentlich zugängliche Datensätze tatsächlich wiederverwendbar sind. Dazu werden bereits existierende Forschungsdaten von studentischen Abschlussarbeiten verschiedener Disziplinen genutzt. Das Ziel ist es, die Herausforderungen und Chancen bei der Datennachnutzung zu identifizieren, Empfehlungen auszusprechen sowie unterstützende Materialien (z.B. fachspezifische Leitlinien) zu entwickeln, um die Prozesse rund um die Wiederverwendbarkeit von Forschungsdaten zu optimieren und zu fördern. Dabei liegt der Fokus auf jungen Forschenden, die in ihrer Datenkompetenz (Data Literacy) gestärkt werden und von der interdisziplinären und departementsübergreifenden Zusammenarbeit des Projektteams profitieren sollen.

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«openwashdata: Open WASH data by building Community and Data»

Geleitet von Elizabeth (Liz) Tilley, Assoz. Professorin an der Fakultät für Maschinenbau und Verfahrenstechnik an der ETH Zürich ist «openwashdata» eine globale Initiative zur Förderung der FAIR-Prinzipien für Daten im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH). Dabei verbessert das Projekt die Wiederverwendung von Daten, indem Daten in unterschiedlich gespeicherten Formaten in R-Datenpakete umgewandelt werden, die auf GitHub quelloffen zur Verfügung stehen. Jeder Datensatz ist als zitierfähiges und versioniertes Objekt mit DOI auf Zenodo veröffentlicht. Mit einem kostenlosen Online-Kurs bietet openwashdata zudem praxisorientierte Schulungen in Datenmanagement und stärkt über Webinare und Hackathons die Vernetzung sowie das Bewusstsein für offene Forschungsdaten. Seit Projektstart 2023 wurden 17 Datensätze veröffentlicht, die über 1.400 Aufrufe und 69 Downloads verzeichnen.

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«ENAC-IT4Research»

Das Projekt, geleitet von Charlotte (Charlie) Weil an der EPF Lausanne, ist eine wegweisende Initiative am EPFL-Fachbereich für Architektur, Bau- und Umweltingenieurwesen (ENAC), die Forschende in der Anwendung von FAIR-Praktiken unterstützt und im Einklang mit dem Engagement der EPFL für eine offene Wissenschaft steht. Das Team von ENAC-IT4Research entwickelt Open-Source-Tools, führt Workshops durch und leistet technischen Support für Forschungsprojekte. Die Bestrebungen reichen von der Standardisierung von Datensätzen, über die Entwicklung wiederverwendbarer Skripte bis zur Erstellung von Web-Apps. Dabei hat ENAC-IT4Research seit 2021 Forschungsprojekte in den Bereichen Bauwesen, Meteorologie und soziale Architektur erfolgreich unterstützt und die Fähigkeiten von Forschenden – von Studenten bis hin zu Professoren - erheblich gestärkt.

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Adriano Rutz: Gold-Gewinner des Nationalen ORD-Preises 2023

The LOTUS Initiative

Hans-Peter Schaub: Silber-Gewinner des Nationalen ORD-Preises 2023

Swissvotes

Yvonne Fuchs & Dominic Weber: Bronze-Gewinner des Nationalen ORD-Preises 2023

Transcriptiones

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Gold

The LOTUS Initiative 

Dr. Adriano Rutz, Postdoc-Forscher in molekularer Systembiologie an der ETH Zürich, hat mit seinem Projekt "The Lotus Initiative" den Nationalen ORD-Goldpreis gewonnen. Mit 750'000 referenzierten strukturellen Organismenpaaren leistet dieses Projekt Pionierarbeit bei der Verbreitung von Wissen in der Naturstoffforschung, indem es chemische Strukturen und biologische Organismen miteinander verknüpft. Die Kombination aus einem interaktiven Webportal und einer Wikidata-Version ermöglicht es, die LOTUS-Daten auf benutzerfreundliche Weise weiterzuverwenden und weitere Daten durch die Gemeinschaft hinzuzufügen. Beeindruckende Zugriffs- und Downloadraten zeigen, wie wichtig die Förderung kollaborativer und interdisziplinärer Projekte ist, insbesondere in den Bereichen Biologie und Chemie.

Interview


Silver

Swissvotes 

Der Nationale ORD-Silberpreis ging an Dr. Hans-Peter Schaub, Senior Researcher am Institut für Politikwissenschaft der Universität Bern, für seine Leistungen im Projekt Swissvotes. Dieses Portal bietet freien Zugang zu Daten über Schweizer Volksabstimmungen, welche bis ins Jahr 1848 zurückreichen. Seit 2005 unterstützen die Daten von "Swissvotes" die Forschung in verschiedenen Disziplinen und tragen durch ihren freien Zugang entscheidend dazu bei, die demokratischen Prozesse in der Gesellschaft zu verankern.

Interview


Bronze 

Transcriptiones 

Transcriptiones, entwickelt an der Universität Basel, revolutioniert den Zugang zu Transkriptionen historischer Manuskriptquellen und deren Metadaten. Yvonne Fuchs, Koordinatorin des Data Stewardship Program an der Universität Luzern, und Dominic Weber, Doktorand in Digital Humanities an der Universität Bern, ermöglichen durch Transkriptiones Forschenden, Studierenden und Citizen Scientists, über die kollaborative Plattform Beiträge zu leisten und nehmen damit eine Vorreiterrolle bei der Förderung von ORD-Forschungspraktiken im Bereich der Geisteswissenschaften ein.

Interview

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Die drei ausgezeichneten Projekte wurden aus 36 Bewerbungen ausgewählt, die vorwiegend aus den Bereichen Mathematik, Natur- und Ingenieurwissenschaften stammten. Die Universität Genf und die ETH Zürich waren mit je fünf Bewerbungen am stärksten vertreten. Die Bewerber kamen aus verschiedenen Karrierestufen, von Doktoranden bis zu Professoren und anderen Forschungspositionen. Allerdings wurden weniger als ein Drittel aller Bewerbungen von Frauen eingereicht.

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